Caritas heißt „Nächstenliebe“

Der von Politik und Medien schon im Vorfeld gefeierte Tarifabschluss für die 1,2 Millionen Beschäftigten der Altenpflege kommt nun doch nicht. Gescheitert ist er an den Chefs der katholischen Caritas. Nun bringt es nicht so viel, der Kirche Heuchelei vorzuwerfen. Schließlich ziehen die diese Nummer schon seit Jahrhunderten durch. Die tariflichen Einzelheiten sind recht unübersichtlich – wie fast immer, wenn wir uns ohne Kampf „einigen“ oder „geschlichtet werden“. Unsere Tarifexpert_innen versichern uns, das muss so. Doch es gibt ein paar Dinge, die auch ohne Jura-Studium einleuchten. Der Arbeitgeberpräsident Sozialunternehmen Rainer Brüderle (richtig, das ist dieser FDP-Politiker, der als lebender Herrenwitz durch die Medien ging) – also, der würdigte das als ein „Bekenntnis zur Tarifautonomie“. Merke: Wenn die Chefs anfangen, die Tarifautonomie zu feiern, dann haben sie unsere Gewerkschaften mal wieder besonders übel über den Tisch gezogen. Und die Politik wird dann dafür bezahlt, uns die dabei entstandene Reibungswärme als soziale Geborgenheit zu verkaufen.

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