Arbeitgeber:innenmarke
Dit is ne Kampagne der Charité, um u. a. mehr Personal anzulocken. Dafür gab es ne schicke Power Point mit wenig Inhalt und ne Stabsstelle mit Expert:innen, die gut bezahlt werden. Am Ende fehlt aber wieder die Essenz: solange wir streiken müssen, kann die Marke Charité nich so dolle sein.
Sell out – Ausverkauf
Die Charité ist halt ein echter Leuchtturm und hat mit dem vorglühenden Licht der neuen Arbeitgeber:innen Marke gleich fette Beute eingefahren. Der Herr Sell hat bei der Springer-Holding Reißausgenommen und leitet nun die nächste neue und natürlich unentbehrliche Geschäftsstelle an der Charité: Die für Personalratsangelegenheiten und Tarifstrategie. Nebenbei leitet er auch noch den Bereich Personalbetreuung. Vom Döpfner zur Charité, da fallen doch bestimmt noch ein paar fette Headlines für die Arbeitgeber:innen Marke ab.
Schlichtung – Am Ar…
Naja, ganz soweit weg fanden die Schlichtungsgespräche nicht statt, aber die Kommissionen von Bund/VKA und ver.di/dbb trafen sich in der Pampa Mecklenburgs. Dieser Ort dürfte kein Zufall gewesen sein, denn die ganze Schlichtungsvereinbarung zielt genau darauf ab, die Dynamik eines Arbeitskampfes zu unterbrechen, Druck auf die Streikenden zu erhöhen und die Verhandler:innen von den Streikenden zu trennen. Darum dieser Ort, darum das Gebot, keine Informationen nach außen gelangen zu lassen. Und so klagten einige Kommissionsmitglieder von ver.di auch verständlicherweise, sich total verunsichert gefühlt und die Rücksprache mit den aktiven Kolleg:innen vermisst zu haben. Damit wir und keine Tarifkommission wieder in eine solche Situation geraten: Schlichtungsvereinbarung kündigen.
Vergifteter Erfolg
Den Kolleg:innen von den Vivantes-Töchtern wurde endlich die Zahlung des Inflationsausgleichs von insgesamt 3000 Euro zugesagt. Ein guter Erfolg für die Kolleg:innen, aber von den Chefs nicht ohne Hintergedanken eingebracht. Über den ärgern sich jetzt vielleicht schon Senat und Geschäftsführung von Vivantes. Denn einen Tag nach ihrer Zusage, einigten sich ver.di und Chefs auf ein Tarifergebnis. Damit hätte man nicht mehr versuchen müssen, die stark an den Warnstreiks beteiligten Kolleg:innen der Töchter aus der Streikfront herauszubrechen? Wie wir darauf kommen? Nun die Kolleg:innen der CFM waren in der Friedenspflicht, fordern aber ebenso lautstark wie die Kolleg:innen bei Vivantes seit Monaten den Inflationsausgleich, doch ihnen wird dieser weiter vorenthalten.
„Ohne Streik wird sich nix ändern“
So stand es auf einem Plakat der EVG-Eisenbahner:innen bei ihrem Warnstreik am 21.4. – und mit dieser Haltung sind sie nicht allein. In Griechenland hat ein katastrophales Zugunglück mit 57 Todesopfern eine Streikbewegung unter dem Slogan „Unsre Toten – eure Profite“ ausgelöst. In Frankreich spielten die Eisenbahner:innen eine führende Rolle in der Bewegung gegen die Rentenkürzungen der Macron-Regierung. Auch in Italien, Belgien und Skandinavien sind Eisenbahner:innen im Streik. In Norwegen findet aktuell der größte Lohnkampf seit 23 Jahren statt. In Schweden streiken die Lokführer:innen der Pendlerzüge von Stockholm seit Montag spontan dagegen, dass sie künftig ohne Schaffner:innen allein unterwegs sein sollen. Überall in Europa haben nicht nur die Bahner:innen den Kanal voll davon, dass die Unternehmen die höchsten Gewinne ihrer Geschichte einstreichen – und wir als Beschäftigte das dritte Jahr in Folge durch Reallohnverluste allein die Zeche zahlen sollen.
„Erste Regel im Club –
wir sprechen nicht über den Club“. Zumindest fühlte sich die Charité-Obrigkeit jetzt veranlasst – aufgrund welcher aktuellen Ereignisse auch immer – darauf zu verweisen, dass Intranet Meldungen Geschäftsgeheimnisse seien und nicht öffentlich gemacht werden dürfen. Uups – und wenn doch? Gehts dann ab nach Guantanamo?
Geht doch
Ver.di hat nach drei Wochen Streik am Uniklinikum Gießen und Marburg (UKGM) Eckpunkte für einen Tarifvertrag Entlastung durchgesetzt. Es ist die bundesweit 25. Vereinbarung zur Entlastung des Personals und die erste an einem kommerziell betriebenen Krankenhaus.
„Nurses not amused“
Och Menno – da glaubte doch die Regierung Ihrer Majestät, sie hätte die größten Streiks seit 75 Jahren im britischen Gesundheitswesen NHS endlich ruhiggestellt – aber ach, die Pfleger:innen können auch noch rechnen und haben keinen Bock darauf, weitere Lohnverluste hinzunehmen. Also informierten sie die Regierung darüber, dass Charly zwar die Krönung bekommt, aber das Angebot der Regierung sei eher der Gipfel – ungenügend, setzen. Damit klar wird, dass sie es ernst meinen, wurde der nächste 48-Stunden-Streik gleich mal ab dem 30.4. angesetzt. Weitere Streiks könnten bis Weihnachten diesen Jahres folgen. Hmm, die britische Regierung dachte mit ihren Angebot die Kolleg:innen besänftigen zu können … Vielleicht sollten wir dies am 15. Mai berücksichtigen.
Alle raus zum ersten Mai!
Überall in der Welt leidet die Bevölkerung unter den Folgen des Kapitalismus – sei es wegen prekärer Jobs, schlechter Löhne, Arbeitslosigkeit, Umweltzerstörung oder auch die Kriege, die auf unseren Kosten geführt werden. Der 1. Mai ist unser Tag, der Tag aller Ausgebeuteten und Unterdrückten. Kommt daher mit uns demonstrieren, 1. Mai, 10 Uhr, Platz der Vereinten Nationen.