Dit Geld is alle …
… und nix Neues: denn immer noch haben wir keinen Inflationsausgleich bei uns an der CFM. Auch die Rückführung in die Charité liegt in weiter Ferne – 2025 soll es angeblich los gehen, doch wird das Geld dann auch wirklich reichen? Und wie prekär die Lage bei uns ist, zeigt auch bald eine ZDF Reportage über eine CFM Kollegin, die seit Jahren nicht mehr in den Urlaub fahren
kann und sehr auf den Ausgleich gehofft hat. Für sie könnte die Forderung der Bundes-CDU für mehr Geld für Krankenhäuser vielleicht Hoffnungen wecken, doch praktisch wird das nichts ändern – oder warum macht die Union in Berlin nix locker für die CFM Kolleg:innen? In den letzten Jahren haben wir immer wieder gesehen, von der Politik bekommen wir nix geschenkt. Daher
müssen wir selbst aktiv werden, um denen da Oben Angst zu machen. Für den Anfang könnten wir doch mal auf eine Gewerkschaftsversammlung (23.11.2023, 16.30 Uhr) gehen oder alle zusammen auf die Betriebsversammlung am 07.12.2023 um 9.00 Uhr.
Generalmieter
Das ist die Charité jetzt für ein Apartmenthaus von Berlinovo mit 76 Wohneinheiten. Mit Photovoltaik, Solarthermik und allem Pipapo. Wohl vor allem gedacht für die neu angeworbenen Kolleg:innen in ihrer Anerkennungsphase. Doch klar dürfte sein, die Mieten sind gepfeffert. Und da sind wir beim Grundproblem. Die Miete ist einfach viel zu hoch. Dafür kann die Charité vielleicht nichts, aber betroffen von diesen Mieten sind sehr viele der Beschäftigten. Kann es da wirklich der richtige Weg sein, zum Modell der Werkswohnungen zurückzukehren anstatt Druck auszuüben, dass endlich mehr und bezahlbarer Wohnraum gebaut wird. Oder will man so das Personal binden? Denn bei Werkswohnungen ist es nun mal so, wer kündigt, fliegt auch aus der Wohnung
Alter Wein in neuen Schläuchen
Was liest man beim Lauterbach-Ministerium? Die PPR 2.0 wird eingeführt. Also Pflege weiter nach Minutenvorgaben. Wir haben nicht vergessen, dass die PPR immer nur Verwendung fand, um uns zu erklären, warum wir eigentlich mit zu viel Personal arbeiten würden. Und das, wo wir dem Lauterbach doch so schön eine Brücke mit unserem Tarifvertrag Entlastung gebaut
hatten. Wir wissen am Besten, wie viel Kolleg:innen wir benötigen um gut zu versorgen und zu pflegen.
Charité goes Politics?
Beim World Health Summit stellte unsere Personalchefin ein Positionspapier vor, um einen Weg zu zeigen, wie der Mangel an Pflegekräften behoben werden könnte. Das Papier ist eine Koproduktion mit anderen Klinikleitungen. Doch der Inhalt ist gar nicht so neu: Akademisierung und Ausbau der Kompetenzen von Pflegekräften. Neu scheint eher, dass der Lauterbach von Charité und Co ein Programm vorgelegt bekommt, welches er unbedingt umsetzen soll. Ein Schelm wer da besondere Ambitionen unserer Personalchefin vermuten würde? Ob es die internationalen Teilnehmenden des Kongresses tatsächlich so sehr interessiert hat?
Streikwelle vor uns?
Tarifverhandlungen gibt es gerade einige. Eben haben die Kitas gestreikt, Streiks stehen beim Groß- und Einzelhandel an. Die Gewerkschaft der Lokführer bereitet sich auf Streiks bei der Bahn vor. Auch der Öffentliche Dienst ist dabei. Es geht um den TV-L. Gefordert sind dort 10,5 %, aber mindestens 500 € mehr. Auch die Azubis sollen 200 € mehr im Monat erhalten. Gemeinsam
sind wir stark gilt auch, wenn wir selbst gerade weder an Charité noch CFM im Arbeitskampf stehen. Es wird Demos geben, Streikposten und andere Gelegenheiten, sich gegenseitig den Rücken zu stärken.
Rekrutierungstipps
Wenn’s irgendwie nicht so richtig läuft, dann machste was? Richtig, erst Mal wird ne Studie beauftragt. So ward also gerade eine solche in Auftrag gegeben zum Thema „Rekrutierung von Pflegepersonal“. Boah, und was da alles untersucht wurde – Internetseite, Social Media und und … dass allerdings auch die hippeste tiktok-Präsenz nicht über miese Bezahlung und Arbeitsbedingungen hinwegtäuscht, stand da nicht drin. Sehen wir ja bei uns an der Charité, die ganz vorne mit dabei war, worüber sich unsere Chef:innen wie bolle freuen. Dabei gibt es doch in Preußen durchaus Erfahrungen bei der Rekrutierung für unbeliebte Jobs. Die Werber des Königs machten die Jungs besoffen und am nächsten Tag waren sie Grenadiere…
Aber einen guten Schneider hamse…
Manchmal denkste, du gloobst et nich. Edelschneiderei Prada bot jetzt neulich – zur besonderen Würdigung der Leistungen des medizinischen Personals – eine Kollektion an Schwesternkleidung an. Sicher gut gemeint, nur dass bei den Gehältern sicher gerade mal die Knöppe bezahlbar wären.
Alles wie immer –
nur schlimmer. Neulich in Hessen. Was haben die Politiker:innen aller Farben vor den Wahlen wieder rumgetönt, was alles im Gesundheitsbereich besser werden soll. Wahl vorbei, Plakate abgehängt – Wat interessiert sie jetzt ihr Geschwätz von gestern. An den Kliniken Gießen-Marburg werden jetzt noch nicht Mal mehr die Belastungsanzeigen an den Betriebsrat weitergeleitet, er könnte ja dagegen aktiv werden. Allerdings verlautet aus Kolleg:innenkreisen, sie wollen keinesfalls bis zur nächsten Wahl auf die Lösung des Problems warten.