Vitamin C vom 06. März 2025

Streik, Streik, Streik
Endlich auch zusammen. An der CFM fordern wir: 100% TVÖD (Tarifvertrag Öffentlicher Dienst) für alle, Recht auf Vollzeit, 500 € Ver.di-Bonus und mehr Geld für Springer. Bei der Charité streiken wir unter anderem für 8 %, aber mindestens 350 € mehr Lohn, höhere Zuschläge, mehr freie Tage oder auch für die Anrechnung der Pausen als Arbeitszeit in den Schichtdienstbereichen. Die Chefs setzen auf Konfrontation. Weder bei der CFM noch bei der TVÖD-Runde gab es bisher ein konkretes Angebot. Anscheinend halten sie das für Angesagt und hoffen, dass wir klein beigeben – so kann man sich täuschen.

20 Jahre Tarifflucht sind genug
Die Charité-Chefs drohen uns: Wenn wir nach TVÖD bezahlt werden, müssten sie die Aufträge an andere Firmen mit sogenannten „marktüblichen“ Löhnen vergeben. Sie seien zu wirtschaftlichem Handeln gezwungen und unsere Tariflöhne wären dann nicht mehr konkurrenzfähig. Hey, Chefs bei CFM und Charité, wirtschaftlich heißt: So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig. Wir wissen, was nötig ist, in dieser Stadt zu leben. Wir müssen hier Fahrkarte, Energie und Miete bezahlen. Wir wissen, was das kostet. Das, was wir an Lohn haben, reicht dafür nicht aus. Unsere Forderungen sind das Nötigste.

Lasst euch was einfallen
Die letzten 20 Jahre war es dem Senat und den Chefs der CFM immer egal, wovon wir die Miete bezahlen können. Heute ist uns egal, wie sie unsere Forderungen bezahlen. Im Aufsichtsrat der CFM sitzt die Politik mit drin und der Senat hat es in der Hand, die Weichen für den TVÖD in der CFM zu stellen. Eingliederung in den Mutterkonzern, gesetzliche Regeln, dass landeseigene Unternehmen nur Aufträge an Dienstleister vergeben dürfen, die mindestens auf dem Niveau des TVÖD zahlen. Das würde auch die „marktüblichen Löhne“ nach oben drücken.

Achtung Finte
Die CFM lässt sich unseren Streik schon vor einem Abschluss einiges kosten. So bezahlt sie extra eine Anwaltskanzlei als Verhandlungsführer in den Tarifverhandlungen. Obwohl es bei CFM und Charité nur so wimmelt von Anwält:innen. Doch diese Kanzlei achtet ganz genau darauf, was wir tun und was wir fordern. Denn allzu gerne würden sie wohl mal wieder versuchen, unseren Streik verbieten zu lassen. Wir können uns gut an den Versuch bei Vivantes erinnern. Darum stellen wir keine Forderungen auf, wie der TVÖD in der CFM bezahlt werden kann. Wir fordern nicht die Rückführung oder Gesetze, darum muss sich die Politik kümmern. Wir erinnern nur an ihre Versprechungen und fordern die Bezahlung nach TVÖD.

Wir CFMler:innen können, wenn wir wollen!
Unsere letzte Betriebsversammlung war der Hammer – fast 800 Kolleg:innen haben teilgenommen, sich ausgetauscht, vernetzt und vorbereitet für unseren Streik. Und wie wir unsere Geschäftsführung kennen, startet es wie immer mit einem Warnstreik und endet mit einem Unbefristeten! Daher müssen wir solidarisch sein, egal ob Vertrag bei CFM, Charité oder Vivantes. Gemeinsam Seite an Seite mit all unseren Kolleg:innen!
Ein Akt der Solidarität könnte eine Spende für die Streikenden der CFM sein: sie verdienen so schlecht, dass sie während eines unbefristeten Streiks kaum mit dem Streikgeld hinkommen. Die Spenden-Kampagne findet ihr hier: https://gofund.me/8e791991

CFM, Charité, Vivantes und auch BVG
Die Kolleg:innen bei der BVG haben in den letzten Jahren trotz hoher Inflation keine Lohnerhöhung erhalten. Sie kämpfen nun um eine deutliche Erhöhung ihrer Löhne und werden bisher wie wir nur hingehalten. Ihre Streiks legten immer wieder den Verkehr in der Stadt lahm. Ärgerlich? Ach quatsch, der Normalfall ist bei BVG und S-Bahn viel schlimmer, denn die Ausfälle wegen Unterfinanzierung und Personalmangel sind nicht so gut in den persönlichen Tagesablauf einzuplanen wie die Streiks. Morgens vor dem Frühdienst fahren wir zusammen und in diesen Wochen im Arbeitskampf stehen wir zusammen. Apropos, um den wirtschaftlichen Druck auf die BVG-Bosse zu erhöhen: bei eingeschränkter Leistung fordern wir doch das Geld von unseren Monatskarten für diese Tage zurück!

So was kommt von sowas
Zugegeben, die Außenverkleidung am CBF ist in ihrer Ästhetik umstritten. Aber sie war ein Erkennungsmerkmal und steht wie der Rest der Klinik unter Denkmalschutz. Trotzdem reißt die Charité diese Fassade nun ab, um sicherzustellen, dass niemand von herabstürzenden Bauteilen verletzt wird. Das Land Berlin hat seit Jahrzehnten für den Erhalt oder gar Ausbau des Klinikums einfach viel zu wenig Geld ausgegeben. Nun ist die Bausubstanz so stark geschädigt, dass nur noch der Abriss der Fassade vor Verletzten schützt. Ein Modell welches wir bei der BVG, den Rathäusern, den Schulen, Brücken usw. immer wieder sehen müssen.

Mixed Emotions
Tja, da hatten wir also mal einen Gesundheitsminister „vom Fach“. Was hat´s gebracht? Gemischte Gefühle, so scheint es. Nun will ja keiner behaupten, unter Karl wäre das Gesundheitswesen erst völlig den (Lauter)bach runtergegangen. Das Elend ist dann doch von wesentlich mehr Gaunern äh, sorry, wollte sagen Experten zu verantworten. Doch was er uns da als Reform und „großen Wurf“ verkaufen will, hieß früher, vor dem Neusprech, wohl eher Etikettenschwindel und Schlag ins Wasser. Das Kliniksterben geht erst einmal ungebremst weiter. Und bezahlen dürfen den ganzen Quatsch die Patient:innen der Gesetzlichen Krankenkassen und, na klar, die Beschäftigten. Also alles wie immer – nur schlimmer. Ob es unterm nächsten Minister besser wird? Haha, der war gut!

Für eine Welt ohne Grenzen, Krieg und Ausbeutung!
Die Bundestagswahlen sind vorüber – und unser revolutionäres Wahlbündnis mit den Kandidatinnen Franziska, Inés und Leonie hat über 2000 Erststimmen bekommen. Aber: Es ist nur ein Anfang, wir verändern die Welt nicht im Parlament, sondern auf der Straße. Mit Demonstrationen, Selbstorganisation und Streiks!
Streiken wir heute alle zusammen! Oder lass uns diskutieren bei unserer nächsten Veranstaltung am 06.03.2025 gegen Rechtsruck und Kürzungen und warum es einen klassenkämpferischen Feminismus braucht (19:00 Uhr, Begegnungsstätte Mehr Mitte, Torstraße 190, 10115 Berlin). Oder demonstrieren wir gemeinsam auf der Frauen*kampftagdemo am 08.03.2025, 12 Uhr, Oranienplatz/Ecke Naunynstraße.

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