200 sind nur der Anfang
Am 25.05. haben wir zusammen mit 200 Kolleg:innen von CFM, Vivantes und Vivantes Töchtern Radau vorm SPD-Parteitag gemacht. Mehr als deutlich konnten wir den Politiker:innen zeigen, dass wir ihre Versprechen nicht vergessen haben und mehr als streikbereit sind. 2025 könnte schon kommen!
Bald ist wieder Versammlung
Weiterhin läuft‘s nicht im Laden CFM für uns Kolleg:innen. Daher müssen wir nach wie vor bereit sein und uns vernetzen. Die nächste Gelegenheit bietet die Betriebsversammlung am 06. Juni um 10 Uhr an allen drei Standorten. Aber auch Bereichsbotschafter:innen (ähnlich den Charité-Teamdelegierten) werden gesucht. Warum nicht die Chance nutzen, mit Kolleg:innen ins Gespräch zu kommen und die nächsten Kämpfe mitzuorganisieren?
Weniger machen lassen
Vivantes und Charité stecken in den Miesen, dreistellig. Die Meldungen zu den Jahresabschlüssen jonglieren wild mit Zahlen. Schuld wären „Kostensteigerungen“, „Investitionen“, „schwierige Rahmenbedingungen“ und na klar, die Tarifsteigerungen. Wer lange genug in Berliner Kliniken arbeitet, kennt das Lied. Und auch die Lösung der Chefs. Vivantes verschickte gleich bedrohliche Mails an die Kolleg:innen und kündigte ein Sanierungsprogramm an. Auch bei der Charité sieht man deutlich die Richtung: mehr Patient:innen, kürzere Liegezeiten … höher, schneller, weiter soll für uns gelten. Wenn wir sie lassen, geht die Reduktion des Minus wieder einmal voll auf unsere Knochen. Doch wir müssen sie ja nicht lassen, sondern lasst uns dagegenhalten und Aktionen und Streiks vorbereiten. Bei der CFM, bei den Vivantes-Töchtern und in den Kliniken.
40 Stundenwoche – schön wäre es
Ganz ohne Streik verteilt die Charité an die Ärzt:innen wohl nur die neuen Poloshirts. Für eine Erhöhung des Lohnes und die Verkürzung der Arbeitszeit auf 40 Stunden/Woche war schon mehr Druck nötig. Und noch mehr Druck wäre nötig gewesen, diese Arbeitszeitverkürzung bereits vor dem 01.02.2026 durchzusetzen. Viele befürchten, dass bis dahin die tarifliche Arbeitszeit sowieso nur noch auf dem Papier stehen und aus der Entlastung nischt wird. Denn viele befristete Verträge werden nicht verlängert oder Kolleg:innen nehmen reißaus vor den Arbeitsbedingungen.
Von wegen Fair-Play
Das Abwerben ausländischer Pflegekräfte wird immer krasser – der International Council of Nurses (ICN) berichtet von verheerenden Versorgungsengpässen ärmerer Länder, ausgelöst durch die Abwerbepraxis der reichen Länder, darunter Deutschland und auch die Charité. Das mehr Personal in der Pflege so nicht geht, sollte endlich klar und lieber in Pflegeausbildung sowie bessere Arbeitsbedingungen investiert werden.
Gesundheitsarbeiter:innen für Gaza
Kürzlich gab es eine Veranstaltung zum humanitären Notstand in Gaza organisiert von Pflegekolleg:innen der Berliner Krankenhausbewegung. Mitglieder von Medico International und CADUS berichteten über ihre Arbeit sowie die miserablen Bedingungen der Krankenversorgung im Gaza-Streifen. Nach einer Diskussion wurde zum Schluss gefordert: Waffenstillstand jetzt!
Präzise ausgedrückt
Am Tag der Pflege (12. Mai) wurde in vielen Städten demonstriert für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege. So sagte eine Teilnehmerin in Halle treffend: „Wir haben dem Teufel die Türen geöffnet, als wir die BWLer in die Kliniken gelassen haben“.
Super-Karl fliegt noch ne Runde …
Seit Jahr und Tag verspricht unser Super-Minister die „Revolution im Gesundheitswesen“, die größte Reform mindestens seit den Zeiten des Dr. Äskulap – und siehe, nun ward der Referentenentwurf vom Kabinett bestätigt mit dem großartigen Namen „Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz“. Nun, der Inhalt scheint nicht ganz so grandios geraten, jedenfalls wurde schon von allen Seiten Klärungsbedarf angemeldet, bevor die „Revolution“ durch Bundesrat und Bundestag passieren kann – kurz, dat dauert noch. In der Zwischenzeit würgt die „unsichtbare Hand des Marktes“ weitere Kliniken zu Tode. Von 2020 bis 2023 sind 66 Häuser auf der Strecke geblieben. Für die heißt es dann am Ende nur noch: Lauterbachs Operation ist gelungen, nur der Patient ist leider verstorben.
Völlig überraschend – wie jedes Jahr …
Aber echt jetzt, da konnte ja wirklich keiner mit rechnen. Der Minister Karl sprach völlig fassungslos vom „explosionsartigen Anwachsen“. Mit 50.000 neuen Pflegebedürftigen hätten alle gerechnet für 2023. Dann waren es aber 360.000! Was er dabei allerdings nicht erwähnte – das geht jetzt schon seit 2017 so. Hat natürlich nix damit zu tun, dass für weniger erwartete Pflegebedürftige auch weniger Mittel bereit gestellt werden. Bestimmt nicht – niemand hat die Absicht, zu wenig zu schätzen, ich schwör! Mittlerweile sind jetzt schon über eine Million „ungeplante“ Pflegebedürftige aufgelaufen. Was soll’s, müssen eben die Pflegebeiträge erhöht werden … Die Begründungen des Ministers waren allerdings echt zum Quieken – er sprach vom Sandwicheffekt, weil die „Boomergeneration“ und deren Eltern jetzt gemeinsam in Rente wären. Hää, war da nicht die Rede davon, dass die Boomer am liebsten bis 75 oder 80 robotten sollten? Und wirklich, die vorliegenden Zahlen stützen seine „Sandwichtheorie“ in keiner Weise. Müssen wir uns etwas Sorgen machen, dass der Minister in die kognitive Pflegebedürftigkeit abrutscht?
Demo: Am 1. Juni …
Gemeinsam gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn! Kommt mit uns zur Mietendemo, am Samstag, 1. Juni um 14 Uhr, Potsdamer Platz.
Veranstaltung: EU-Politik mal anders?
Die EU-Wahlen stehen an und da fragt sich mensch vielleicht: Lohnt’s sich überhaupt? Wen wählen? Welche Alternativen gibt’s? Wahlempfehlungen sprechen wir keine aus, aber Perspektive haben wir. Eine Diskussionveranstaltung mit Mitgliedern der französischen revolutionären Partei „NPA Révolutionnaires“. Am Donnerstag, 06. Juni, 19:00 Uhr, Mehringhof/Blauer Salon (Gneisenaustr. 2A). Auf deutsch und französisch mit Übersetzung.